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Paris, wir lieben Dich
Über ein Tourismuserlebnis in der Stadt der Liebe
 
 
 
 
 
 
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Paris, wir lieben Dich

#Paris   #France   #Germany  
Paris ist eine der schönsten Städte, besonders zu Beginn des Frühlings in den ersten Maitagen. Die Stadt erblüht, die ersten Hochzeitsreisende besuchen Paris und die Stadt noch nicht zu überlaufen wie im Sommer.

So oder ähnlich dachte es sich auch ein Ehepaar aus Deutschland, dass sich Anfang Mai aufmachte, die Stadt mit einem komfortablen Wohnwagen auf der Durchfahrt zu besuchen. Das seit über dreißig Jahren verheiratete Paar besuchte nach Ankunft in der Stadt der Liebe das eine und andere Restaurant, nachdem man den Komfortcamper geparkt hatte. Es gab über viele Stunden tolle Begegnungen an den Nebentischen mit Menschen aus aller Welt.

00:00


Irgendwann war man fast bei der Hälfte der vierten Flasche Wein angelangt, als der Abend nun wirklich spät wurde. Man bestellte ein Taxi, das Herrn und Frau G. in die Nähe des Wohnwagens brachte. Herr G. stieg zuerst aus, dann seine Frau, die sich dabei kurz danach nachweislich in ihrem ausgesprochen breiten Hosenschlag verfing und so stolperte, dass sie mit voller Wucht mit dem Gesicht auf den Fussweg fiel. Es krachte und das Blut floss sofort und reichlich. Frau G. rief ihren Mann an, warum er ihr nicht beim Aussteigen geholfen hatte und weinte vor Schmerzen.



Ein paar Pariser Passanten beobachteten die Szene und riefen den Notarzt und danach auch die Pariser Polizei, die voller Tatendrang wenig später den "Tatort" erreichte. Frau und Herr G. wurden getrennt in Inspektor Clouseaud-Manier befragt, Frau G. teilte unmittelbar mit, dass sie praktisch kein Wort französisch spreche. Die Pariser Polizei wiederum meinte, man würde hier eh kein Englisch sprechen und bestellte erst später einen Übersetzer.

Mit Händen und Füssen erklärte Frau G. noch im Krankenwagen, dass sie nicht von ihrem Mann geschlagen oder misshandelt worden ist, es half nichts. Den Passenten in fließendem Französisch draussen glaubte man wesentlich mehr, es sei Geschrei einer Frau vernommen worden und die Blutlache hier auf dem Fussweg wies ja wohl eindeutig auf brutale Gewalt hin. Sowohl Herr G. als auch Frau G. wurden unmittelbar und getrennt in dieselbe Polizeistation gebracht und erst einmal in das dortige Gefängnis verschlossen, bis die Sache geklärt ist. Voilà.

Selbst das "Opfer" Frau G. landet in einem Loch ohne Toilettenpapier und etwas schmuddeligem Trinkwasser für ca. 48 Stunden, bis man endlich einen Zeugen ausfindig gemacht hat, nach dessen Aussage Frau G. unmittelbar entlassen wird. Sie wird zweimal von einem Arzt untersucht, dabei in Schuhmacher-Manier durch die halbe Stadt transportiert.



Ihr Ehemann sieht sie erst einmal nur noch beim Passieren auf dem Polizeigefängnis-Gang, sie fragt bei ihrer Entlassung, wie lange er noch bleiben wird. Die Polizistin meint, dass er auch bald freikäme. Frau G. wartet, doch nichts passiert. Sie fährt ohne ihren Mann zurück zum Campingvan und ist nach dem traumatisierenden Gefängnisaufenthalt aufgelöst. Sie ruft Ihre Tochter und Sohn im entfernten Deutschland an und telefoniert mit dem deutschen Konsulat in Paris, wo man ihr mitteilt, dass ihr Mann in zwei Tagen eine Gerichtsverhandlung habe.

Sie googelt und findet heraus, dass man für Gewaltakten an Frauen hier in Frankreich mit bis zu 5 Jahren Haft bestraft werden kann. Am nächsten Tag geht sie sofort zur deutschen Botschaft, die sie zum nicht weit entfernten Konsulat schickt. Dort lässt man sie einige Zeit warten - oder eher hängen - bevor eine weibliche Konsulatsmitarbeiterin schmunzelnd meint, sie könne da nicht viel machen - wünsche ihr aber "viel Glück". Eine glückliche Begegnung vor dem Konsulat hilft ihr, sich durch die Sprachprobleme beim Gericht mit viel Glück und göttlichen Zufällen durchzuboxen, sie schafft es irgendwie doch noch, zum Gerichtssaal zu kommen.



Dort wartet sie, bis um ca. 19 Uhr ihr Ehemann im lila Gefängnispullover in den Gerichtssaal vor die drei Richterinnen geführt wird und endlich an der Reihe ist. Frau G., die als "Opfer" aussagen kann, macht endlich klar, dass es keinerlei Gewalt gegen sie gegeben hat, weder jetzt noch jemals in der Vergangenheit durch ihren hier ebenso sichtlich traumatisierten Ehemann, der dasselbe aussagt. Die weibliche Pflichtverteidigerin von Herrn G. setzt sich auch nochmal ins Zeug, nachdem der männliche Pariser Staatsanwalt tatsächlich einer staunenden Zuhörerschaft mitteilt, dass er Herrn G. durchaus irgendwie "bestraft" sehen möchte, wenn auch nicht unbedingt im Gefängnis sitzend. So um die vier Monate auf Bewährung wären ihm durchaus recht.

Herr G. wird nach einigen Minuten, in denen die drei weiblichen Pariser Richterinnen sich beraten müssen, endgültig von allen Anklagepunkten freigesprochen und ein paar Stunden später aus dem ca. eine Autostunde entfernt liegenden Sicherheitsgefängnis mitten in der Nacht nach 5 Tagen Gefängnishaft freigelassen.


Paris, wir lieben Dich.








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